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Gaischnik

Bezeichnung für einen Mitarbeiter der Verkehrspolizei, die GAI abgekürzt wird (Staatliche Automobilinspektion). Diese Abteilung des Innenministeriums wurde bereits 1936 für die Verkehrskontrolle eingerichtet. Die Behörde hat in der Bevölkerung keinen guten Ruf, auch wegen ihrer Korruptionsanfälligkeit.

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Schwarze Quadrat

Das weltberühmte Gemälde des Künstlers Kasimir Malewitsch entstand im Jahr 1915. Es hängt in der Tretjakow-Galerie in Moskau.

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Staatssicherheit

Mit dem Begriff Staatssicherheit ist der Inlandsgeheimdienst FSB (Föderaler Sicherheitsdienst) gemeint. Die Bezeichnung geht zurück auf die sowjetische Vorgängerorganisation KGB, das Komitee für Staatssicherheit.

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„Mal hängt eine Installation rum, mal gibts eine Performance.“

Ein Zitat aus dem autobiografischen Poem „Schicksal meines Lebens“ des zeitgenössischen Dichters Wsewolod Jemelin. In dem Text ironisiert Jemelin das Intellektuellenmilieu der späten Sowjetunion. Die zitierte Zeile ist ein spöttischer Kommentar des Erzählers zu den Kunstobjekten in den Wohnungen der Dissidenten.

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"in dem Kragen Nase und Kinn versteckt" - Zitat von Blok

Ein Zitat aus dem revolutionären Poem „Zwölf“ von Alexander Blok, das im Januar 1918 entstand – nur wenige Monate nach der Oktoberrevolution.  In einem eisigen Schneesturm steckt ein „Bürger” (im Original abfällig Bourgois) Nase und Kinn in seinen Mantelkragen. Er verkörpert hier die gescheiterte alte Welt und ihre gesellschaftliche Ordnung vor der Oktoberrevolution.

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Stabilisierung

Die Stabilisierung der wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse war in den 2000er Jahren das erklärte Hauptziel der russischen Politik. Tatsächlich verbesserte sich die wirtschaftliche Lage des Landes in den ersten zwei Amtszeiten Putins erheblich. Die Stabilisierung als politisches Projekt ging jedoch mit einer Konzentration der Macht in den Händen des Präsidenten einher.

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Die Wilden 1990er

Das Jahrzehnt nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion war von tiefgreifenden Umbrüchen gezeichnet, aufgrund derer es in das kollektive Gedächtnis als die wilden 1990er eingegangen ist. Mit dem Begriff werden weniger die neu erlangten Freiheiten, sondern eher negative Erscheinungen wie Armut und Kriminalität assoziiert.

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Teatr.doc

Das Theaterzentrum Teatr.doc wurde 2002 von jungen russischen Theaterautoren in Moskau gegründet. Das kleine, engagierte Theaterkollektiv zeigt auf seiner Kellerbühne ein erfolgreiches Programm mit neuen Stücken und neuen Themen. Die Stücke basieren großen Teils auf eigenen Recherchen, z. B. auf Interviews mit „echten Menschen“ und verstehen sich als besonderes Genre zwischen sozialer Analyse und Kunst. Teatr.doc ist mit seinen experimentellen und systemkritischen Produktionen seit Jahren beliebter Gast auf europäischen Theaterfestivals, gleichzeitig ist es zunehmendem Druck von Seiten russischer Staatsorgane ausgesetzt.

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Solotaja Maska

Solotaja maska (dt. „Goldene Maske“), ist der Name des nationalen Theaterpreises in Russland. Er wird seit 1993 jährlich auf dem gleichnamigen Theaterfestival in Moskau verliehen. Das Festival zeigt und prämiert die „bemerkenswertesten Theaterproduktionen“ in den Kategorien Schauspiel, Oper, Ballett/Zeitgenössischer Tanz, Operette/Musical, Figurentheater und „Experiment“. Dazu kommen zahlreiche Preise für Einzelkünstler innerhalb der verschiedenen Kategorien.

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Neueste Gnosen
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Daniil Granin

„Der Historiker sucht Antworten auf Fragen. Der Schriftsteller sucht den Schmerz.“ Nina Weller über den Schriftsteller Daniil Granin, der sich mit dem Zweiten Weltkrieg kritisch auseinandersetzte und als „gesamtdeutsch-russisches Symbol der Erinnerungskultur“ gilt.

 

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Sergej Eisenstein

Er war Filmregisseur, ein brillanter Zeichner, Kostüm- und Bühnenbildner, zugleich Schriftsteller und Theoretiker. Oksana Bulgakowa über Sergej Eisenstein – den Leonardo da Vinci des 20. Jahrhunderts.

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Alte und neue Zeitrechnung

Orthodoxe Gläubige in Russland feiern heute Stary nowy god (dt. Altes neues Jahr). Aber wie kam es dazu? Leonid Klimov über die Kalenderreform, die alte und neue Zeitrechnung und chronologisches Doppeldenken in Russland.

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Sprache und Revolution

Die radikale Sprachreform, die die Bolschewiki wenige Wochen nach dem Oktoberumsturz verabschiedeten, wurde zum Symbol für das Abschneiden alter, orthodoxer Zöpfe und das Anbrechen einer neuen Zeit. Sandra Birzer über die Buchstaben, die der Reform zum Opfer fielen, und über die tiefgreifenden sprachlichen Umwälzungen.

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Nawalnys Wahlkampagne

Während Nawalny derzeit wieder einmal für 20 Tage unter Arrest steht, läuft seine Präsidentschaftskampagne auf vollen Touren. Eigentlich kann er laut russischem Recht gar nicht zur Wahl zugelassen werden. Jan Matti Dollbaum über die seltsame Wahlkampagne und über die Frage, weshalb Nawalnys Team dennoch weiter für ihn trommelt.

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Xenia Sobtschak

Ihren Vater bezeichnet man als Godfather von Wladimir Putin und Dimitri Medwedew, ihr Taufpate soll Putin sein. Sie selbst hat nun verkündet, bei der Präsidentschaftswahl 2018 anzutreten – als Kandidatin „gegen alle“: Leonid Klimov über das einstige It-Girl und die TV-Moderatorin Xenia Sobtschak.
 

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Lieder auf den Leader

Putin wird in Russland so oft besungen, dass manche schon von einer eigenen Musikgattung sprechen. Anton Himmelspach erklärt, warum Putin-Songs nicht unbedingt gleich Propaganda sind.  
 

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Alexej Uljukajew

Alexej Uljukajew (geb. 1956) war von 2004 bis 2013 Erster Stellvertretender Vorsitzender der Zentralbank Russlands und von 2013 bis 2016 Wirtschaftsminister. Am 14. November 2016 wurde Uljukajew überraschend verhaftet, er soll im Rahmen der Übernahme des Ölkonzerns Baschneft durch Rosneft 2 Millionen US-Dollar Schmiergeld angenommen haben. Im Dezember 2017 wurde der ehemalige Minister zu acht Jahren strenger Lagerhaft verurteilt.

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Die Verfassung der Russischen Föderation

Im Dezember 1993 trat die russische Verfassung in Kraft. Heute hält fast ein Drittel der russischen Bürger sie für unbedeutend, 27 Prozent sind der Ansicht, dass sie grundlegende Freiheitsrechte garantiert. Warum die Verfassung demgegenüber aber doch nicht ganz funktionslos ist, das erklärt Caroline von Gall.

 

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Kunst und Revolution

Die Revolution 1917 markierte eine Zäsur in der Kunstproduktion Russlands: Aufgaben und Themen der Kunst änderten sich drastisch, genauso die gesellschaftliche Stellung des Künstlers. Miriam Häßler über die Revolutionskunst, die die Alltags-Kultur der Sowjetunion nachhaltig prägte, und auf ihrem Höhenflug ein jähes Ende fand.

Ein kurzer Augenblick von Normalität und kindlicher Leichtigkeit im Alltag eines ukrainischen Soldaten nahe der Front im Gebiet , © Mykhaylo Palinchak (All rights reserved)