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Einst ging ein Mensch aus seinem Haus. Nach dem Tod ihres Mannes begann Sofja Petrowna einen Maschinenschreibkurs. Sie spielten Karten beim Pferdetreiber Naumow. Wie gelangt man auf diesen geheimnisvollen Archipel? Ihr meine Lieben, ich küsse Euch. Ossja.

Jeder Satz stammt von einem anderen Autor: Daniil Charms, Lidija Tschukowskaja, Warlam Schalamow, Alexander Solshenizyn und Ossip Mandelstam. Tschukowskaja setzte sich für sowjetische Dissidenten ein, die vier übrigen saßen je eine zeitlang in sowjetischen Straflagern.

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Satirikon

Im Jahr 1939 von dem Schauspieler Arkadi Raikin als Theater für Miniaturen in St. Petersburg gegründet, zog es unter der Leitung von Raikins Sohn Konstantin im Jahr 1982 nach Moskau um. 1991 wurde es in Satirikon umbenannt. Trotz des Namens führt es neben satirischen Werken auch klassische, ernste Stücke auf.

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Wegen irgendeinem Repost! Wegen vulgärer Sprache auf Facebook!

In Russland sind bereits mehrere Aktivisten zu Haft- und Geldstrafen verurteilt worden, weil sie bestimmte, als extremistisch eingestufte Inhalte über soziale Medien verbreitet hatten. Zum Teil wurden die Strafen nach dem Urteilsspruch durch Amnestien annulliert, einige sind jedoch rechtskräftig.

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Prjaniki

Kleine Gewürzkuchen – den Lebkuchen ähnlich – die oft mit einer Zuckerglasur versehen und zum Tee gegessen werden. Manchmal sind Prjaniki mit Nüssen, Zitronat oder Rosinen gefüllt. Ein wichtiger Bestandteil des Prjaniki-Teigs ist außerdem Honig.

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Schlacht auf dem Kolikowo Pole

In der Nähe des Flusses Don im heutigen Gebiet Tula besiegten im Jahr 1380 Streitkräfte verschiedener russischer Fürstentümer unter Führung Dimitris von Moskau eine Armee der mongolisch-tatarischen Goldenen Horde. Diese hatte im 13. Jahrhundert große Teile des Moskauer Reichs zu Vasallen gemacht. Durch die Schlacht wurde die Mongolenherrschaft nicht beendet, einige Historiker sehen in ihr jedoch einen Wendepunkt. Dimitri von Moskau erhielt nach der siegreichen Schlacht den Beinamen Donskoj (dt. „vom Don“).

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Chirurg (Anführer der Nachtwölfe)

Alexander Saldostanow (geb. 1963) ist Gründer und Vorsitzender des russischen Motorrad-Klubs Nachtwölfe, die in der Vergangenheit mit staatspatriotischen Aktionen und nationalistischen Spektakeln auffielen. Er pflegt eine enge Freundschaft zu Wladimir Putin. Als dieser im Jahr 2012 bereits verspätet zu Gesprächen mit dem damaligen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch auf der Krim eintraf, besuchte er trotz der Verspätung zuerst Soldostanow und den Biker-Klub in Sewastopol.

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Trudnik

Als Trudnik (von russ. trud Arbeit) werden Personen bezeichnet, die in orthodoxen Klöstern und Gemeinden für einige Zeit gemeinschaftsdienliche Arbeiten verrichten und dafür Kost und Logis erhalten. Ihre Aufgaben sind zum Teil deckungsgleich mit denen von Novizen – als Trudniki werden jedoch nur diejenigen bezeichnet, die nicht den Weg ins Mönchtum einschlagen wollen.

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Ikone

Die Ikonenverehrung ist ein zentrales Element der orthodoxen Glaubenspraxis. Als Kultbilder der orthodoxen Kirchen zeigen sie Christus, die Gottesmutter Maria und andere Heilige, zuweilen auch biblische Szenen. Um nach traditioneller Praxis verehrt werden zu können, muss eine Ikone von der Kirche geweiht sein. Durch die Ikone gelangen Gläubige in einen direkten Kontakt mit den dargestellten Heiligen und indirekt auch zu Gott.

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Machnowzi

Informelle Bezeichnung der historischen Revolutionären Aufstandsarmee der Ukraine, geführt von dem Anarchisten Nestor Machno. Im russischen Bürgerkrieg von 1918 bis 1921 kämpfte die Gruppe, die hauptsächlich aus ukrainischen Arbeitern und Bauern bestand, für eine staatenlose Gesellschaft in der Ostukraine. Sie kooperierte zunächst mit der Roten Armee, jedoch ging das von ihr verteidigte Freie Territorium nach einer Intervention der Bolschewiki 1921 in die Ukrainische Sowjetrepublik über.

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Dimitri Prigow

von Ada Raev

Angetrieben von intellektueller Rastlosigkeit und einem untrüglichen Sinn für das Absurde war er seiner Zeit voraus und allzeit bereit für ästhetische und politische Grenzüberschreitungen. Ada Raev über „das multimediale Projekt Dimitri Alexandrowitsch Prigow“ und seinen Schöpfer, der am 5. November dieses Jahres seinen 80. Geburtstag gefeiert hätte.

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Bunin lesen kann süchtig machen. Was aber macht die Faszination aus, die immer noch von diesem Autor ausgeht? Zum 150. Jubiläum des Schriftstellers porträtiert Thomas Grob den ersten Russen, der den Nobelpreis für Literatur bekommen hat.

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Ilja Chrshanowski

Ilja Chrshanowski provoziert. Etwa damit, dass er in Berlin die Mauer wieder temporär errichten wollte. Der Regisseur inszeniert und seziert menschliches Verhalten in extremen existentiellen Situationen, um die Wirkmechanismen totalitärer Systeme „erlebbar“ zu machen. Eva Binder stellt ihn und sein Werk vor.

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Der Machtantritt Putins leitete das Ende von Umweltbewegungen in Russland ein. Dabei galten diese nicht nur in den 1990er Jahren, sondern auch während der Perestroika als die effektivsten sozialen Protestbewegungen im Land. Heute wächst das Umweltbewusstsein spürbar, auch in der Politik gilt der Klimawandel neuerdings als Bedrohung.

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Die Olympischen Spiele waren niemals frei von der Spannung zwischen sportlichem Geist und politischer Vereinnahmung. Die Olympiade in Moskau 1980 stellte in dieser Hinsicht jedoch eine irreversible Zäsur dar. Nikolaus Katzer über die Moskauer Spiele, den „westlichen“ Boykott und die weitreichenden Folgen für den Weltsport.

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Die internationale Rüstungskontrolle steckt in der Krise: Der jüngst angekündigte US-Ausstieg aus dem Open Skies Vertrag bedeutet einen weiteren Schlag gegen die Vertrauensbildung zwischen NATO und Russland. Und bringt die EU-Staaten in eine Zwickmühle. 

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Ein kurzer Augenblick von Normalität und kindlicher Leichtigkeit im Alltag eines ukrainischen Soldaten nahe der Front im Gebiet , © Mykhaylo Palinchak (All rights reserved)