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Iwan Ochlobystin

Iwan Ochlobystin ist einer der bekanntesten Schauspieler und Regisseure im heutigen Russland. Geboren 1966, feierte er seinen ersten Erfolg mit einer Hauptrolle im Film Noga (dt. Der Fuß) aus dem Jahr 1991. Seitdem tritt er auch als Journalist und Schriftsteller in Erscheinung. Ende der 1990er trat Ochlobystin für kurze Zeit in ein orthodoxes Kloster ein und erhielt die Priesterweihe, ist seit 2010 aber von Patriarch Kirill beurlaubt. Ochlobystin ist für seine drastischen gesellschaftspolitischen Positionen bekannt – so bezeichnet er sich als Monarchist und fiel mehrfach durch homophobe Äußerungen auf.

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Alexander Borissow

Alexander Borisow (geb. 1939) ist seit 2000 Erzpriester der Russisch-Orthodoxen Kirche. Innerhalb der Kirche sorgte er immer wieder für Diskussionen, da er sich, auch mit seiner Publikationstätigkeit, für die Ökumene einsetzte. Dieses Ziel teilte er mit dem liberalen Priester Alexander Men, der 1990 einem Attentat zum Opfer fiel. Auch in der Öffentlichkeit ist Borisow präsent: er moderiert zwei Fernsehsendungen (Die fünfte Dimension und Radiokirche).

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Jegor Cholmogorow

Ein nationalistischer Publizist und Blogger (geb. 1975). Er schreibt für verschiedene nationalistische Zeitschriften, ist Mitgründer der rechten Website doktrina.ru, engagiert sich in verschiedenen nationalistischen Gruppierungen und nimmt regelmäßig an den Aufmärschen von Rechtsradikalen, den sogenannten Russischen Märschen teil. Der Begriff russischer Frühling für Proteste gegen die neue Kiewer Regierung im Jahr 2014 geht auf ihn zurück.

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Wsewolod Tschaplin

Wsewolod Tschaplin (1968–2020) war seit Anfang der 1990er Jahre für die Außendarstellung der Russisch-Orthodoxen Kirche und ihre Beziehungen zur Gesellschaft zuständig. Bei seinen zahlreichen öffentlichen Auftritten überschritt er wiederholt die Grenze zum Skandal. Seine höchst konservativen Einlassungen standen dabei auf einem theoretischen Fundament, das Kirche, Staat und „Volk“ als organisches Ganzes betrachtet und liberale und säkulare Ideen ablehnt. 

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Alexandrina Markwo

Alexandrina Markwo (geb. 1974) ist Kuratorin und Unternehmerin. Sie leitete das Büro-17, mit dem sie Ausstellungen und Projekte zu moderner Kunst und Literatur realisierte. Im April 2014 ging sie mit ihrem Partner Wladimir Aschurkow nach London, da dieser im Zusammenhang mit seiner Beratungstätigkeit für den Oppositionellen Alexej Nawalny unter Druck geriet. Im Dezember 2014 eröffnete das Ermittlungskomitee ein Verfahren gegen Markwo, in dem ihr die Unterschlagung öffentlicher Zuschüsse in Höhe von mehreren Millionen Rubel für ein Literaturprojekt vorgeworfen wird.

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Baba Wanga

Baba Wanga (dt. Großmutter Wanga) war eine bulgarische Hellseherin (1911-1996). Bereits in den 1940er Jahren erregte sie Aufsehen mit ihren Vorhersagen und wurde in den 1960er Jahren von der bulgarischen Parteielite vereinnahmt. Besonders bekannt war sie in Bulgarien, Jugoslawien und der Sowjetunion. Sie lebte von 1911 bis 1996.

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Georgi Boos

Georgi Wassiljewitsch Boos (geb. 1963) war 1998/99 für ein halbes Jahr Steuerminister unter Premierminister Jewgeni Primakow. Seit 1999 saß er im Parlament und trat 2003 in die neugegründete Partei Einiges Russland ein. 2005 wurde er mit Vorschlag Putins zum Gouverneur von Kaliningrad ernannt. Nach dem Ende seiner Amtszeit zog er sich 2010 aus der Politik zurück.

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Nikolaj Leskow

Nikolaj Leskow (1831–95) ist der vielleicht eigentümlichste Autor unter den großen russischen Realisten. Maxim Gorki hielt seine Bücher für geschriebene Ikonen, Tolstoi sah in ihm den russischsten aller Schriftsteller. Seine Geschichten hörte er dem Volk ab und verarbeitete sie in kühnen, mitunter schwer verständlichen Sprachexperimenten. Am 16. Februar ist sein 190. Geburtstag.

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Andrej Kurajew

Der Erzdiakon Andrej Kurajew ist ein besonderer Vertreter der Russisch-Orthodoxen Kirche. Er ist in der Öffentlichkeit stark präsent und eckt mit seinen kritischen Positionen häufig in der Kirchenhierarchie an. Im Jahr 2013 deckte er einen Missbrauchsskandal auf und wurde in der Folge aus mehreren Ämtern entlassen. Seine rege Publikationstätigkeit und seine öffentlichkeitswirksamen, kritischen Auftritte führt er trotzdem weiter.

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Neueste Gnosen
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Der Baltische Weg: die Menschenkette vom 23. August 1989

Nationale Trikoloren, brennende Kerzen, hunderttausende von Menschen, die sich an den Händen halten, Lieder singen und über das Radio Ansprachen hören. Am 23. August 1989 bilden circa eine Million Menschen eine Kette, die von Tallinn über Riga nach Vilnius reicht. Sie fordern die Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Karsten Brüggemann über Bedeutung und Strahlkraft des Baltischen Wegs. 

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Der Hitler-Stalin-Pakt

Diese Gnose ist unter den meistgelesenen Texten des Russland-dekoder 2021 (Platz 2). Am 23. August 1939 unterzeichneten Hitlers Außenminister Joachim von Ribbentrop und Stalins Außenkommissar Wjatscheslaw Molotow in Moskau den deutsch-sowjetischen Nichtangriffsvertrag. In einem geheimen Zusatzprotokoll, dessen Existenz von der Sowjetunion jahrzehntelang geleugnet wurde, legten beide Regime ihre Einflusszonen in Osteuropa fest. Der so genannte Hitler-Stalin-Pakt bildete die Grundlage für den Beginn des Zweiten Weltkriegs in Europa.

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Napoleon Bonaparte in Russland

Idealbild des romantischen Helden, künftiger Messias und Symbol des Protests gegen die Unterdrückung in Russland – oder schlicht ein Krimineller, der sich gottgleich wähnte? Nikolaus Katzer zum 250. Geburtstag von Napoleon Bonaparte, der die russische Kultur im 19. Jahrhundert stark beeinflusste und noch lange die Gemüter bewegte wie kein zweiter. 

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Lubjanka

Nirgendwo sonst saßen Hintermänner, Henker und ihre Opfer so dicht zusammen wie in der Lubjanka. Nina Frieß über den Sitz des Geheimdienstes, um den Menschen jahrzehntelang „einen möglichst großen Bogen“ machten. 

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Zeugen Jehovas

Mehr als 20 Zeugen Jehovas sitzen derzeit wegen ihres Glaubens in russischen Gefängnissen. Als „größte extremistische Organisation in Russland“ bezeichnen auch Vertreter der Orthodoxen Kirche die Zeugen Jehovas. Regina Elsner sieht darin Verstöße gegen die Religionsfreiheit und fragt, inwiefern diese einen systemischen Charakter haben.

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Heldenstädte

Im Kampf um Aufmerksamkeit schmücken sich Städte gern mit Attributen. So wimmelt es in Europa von Zukunftsstädten, „Little Big Cities“, Weltstädten und Schmelztiegeln. Doch Städte, die offiziell zu Helden ernannt werden? Ivo Mijnssen über die Heldenstädte der früheren Sowjetunion, nationale Einheit und Probleme, die sie heute in Russland schaffen. 
 

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Andrej Bitow

Andrej Bitow, einer der Stammväter der postmodernen Literatur Russlands, wäre am 27. Mai 84 Jahre alt geworden. Karlheinz Kasper über den subversiven Klassiker, sein Chef d´Œuvre Das Puschkinhaus und sein Work in Progress.

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Sergej Dorenko

Sergej Dorenko ist tot. Er galt als TV-Ikone der späten 1990er Jahre, sogenannter Telekiller und auch als derjenige, der Putin zum Präsidenten gemacht hat. Gernot Howanitz über den kontroversen Journalisten und sein widersprüchliches Verhältnis zum Präsidenten.

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Rechtsstaatlichkeit

Russland schneidet bei der Durchsetzung von Menschenrechten schlechter ab als Nigeria. Vor diesem Hintergrund analysiert Benjamin Reeve, inwiefern Russland überhaupt noch ein Rechtsstaat ist.

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Russland und China

Putin reist zur Olympia-Eröffnung nach Peking und will beim anschließenden Gipfel mit Xi die russisch-chinesische Zusammenarbeit ausbauen. Diese trägt schon seit der Angliederung der Krim 2014 immer mehr Früchte. Anastasia Vishnevskaya-Mann erklärt, warum Russland in dieser Beziehung allerdings nur Juniorpartner ist.

Ein kurzer Augenblick von Normalität und kindlicher Leichtigkeit im Alltag eines ukrainischen Soldaten nahe der Front im Gebiet , © Mykhaylo Palinchak (All rights reserved)