Medien
Gnose

Alexander Newski

Als Fürst von Nowgorod errang Alexander Jaroslawitsch „Newski“ im 13. Jahrhundert wichtige militärische Siege gegen Schweden und den Deutschen Orden. Diese Erfolge begründeten die Verehrung, die ihm bis heute in Russland zuteil wird. Von der Orthodoxen Kirche heiliggesprochen, tilgten die Bolschewiki zunächst die Erinnerung an ihn aus der Geschichte, bis er als nationale Identifikationsfigur unter Stalin in den 1930er Jahren wieder rehabilitiert wurde.

Gnose

Alexander Sidjakin

Der Jurist Alexander Sidjakin (geb. 1977) machte nach seinem Einstieg in die Politik zunächst in der Region Baschkortostan bei der Partei „Gerechtes Russland“ Karriere. Seit 2011 saß er dann für die Regierungspartei „Einiges Russland“ im nationalen Parlament. Dort wirkte an der Verschärfung des Demonstrationsrechts mit und initiierte das NGO-Agentengesetz.

Gnose

Nikolaj Berdjajew

Nikolaj Berdjajew (1874–1948) war ein russischer Philosoph mit weltweiter Wirkung. Zunächst marxistisch beeinflusst, stellte er sich noch vor der Oktoberrevolution gegen den Atheismus der Kommunisten und wurde 1922 ausgewiesen. Seine christlich-existenzialistische Philosophie stellt die Freiheit des einzelnen Menschen in den Mittelpunkt, zielt dabei aber auf eine geistige Erneuerung der Gemeinschaft. Die religiöse Rückbesinnung in Russland nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion beruft sich vielfach auf Berdjajews Denken.

Gnose

Sergej Uwarow

Sergej Uwarow (1786–1855), Bildungsminister unter Zar Nikolaus I., gilt in der Geschichtsschreibung als widersprüchliche Persönlichkeit. Einerseits machte er sich um das Schul- und Universitätswesen in Russland verdient, andererseits war er ein ausgesprochen konservativer Ideologe des Zarenreiches, dem der berühmte Dreiklang Orthodoxie, Selbstherrschaft, Volkstümlichkeit zugeschrieben wird.

Gnose

Fürst Wladimir

Mit der Annahme des Christentums durch den Großfürsten Wladimir im Jahr 988 begann die Christianisierung des Kiewer Reiches. Wladimir gehört zu den russischen Nationalheiligen. In der Gegenwart dient er als Symbolfigur sowohl russischer als auch ukrainischer Staatlichkeit.

Gnose

Alexander III.

Von den politischen Ideen der Moderne hielt er nichts, wohl aber von ihren technischen Innovationen: Alexander III. legte den Grundstein der Transsib. Am 1. November vor 127 Jahren ist er verstorben.

Gnose

Konstantin Stanislawski

Konstantin Stanislawski (1863–1938) ist eine Kultfigur des russischen Theaters. Als Schauspieler, Regisseur, Theatergründer, Schauspiellehrer und Schauspieltheoretiker spielte er eine prägende Rolle nicht nur für die Theaterszene in Russland. Seine Überlegungen zur Schauspielkunst werden weltweit an Schauspielschulen gelehrt und insbesondere am Broadway und in Hollywood wurden sie stilbildend. In Russland gilt das sogenannte „Stanislawski-System“ bis heute als das Einmaleins der Bühnenkunst.

Gnose

Wladislaw Surkow

Wladislaw Surkow war stellvertretender Leiter der Präsidialadministration, stellvertretender Regierungschef Russlands und persönlicher Berater des Präsidenten. Für viele Beobachter galt er als „Putins Rasputin“, „Graue Eminenz im Kreml“ oder „Chefideologe des Landes“. Von 1999 bis mindestens 2013 war Surkow maßgeblich an den Public-Relations-Strategien des Kreml und der Organisation von Putins Wahlkampagnen beteiligt. Darüber hinaus fungierte er für Lobbygruppen als wichtiger Ansprechpartner in der Regierung.

Gnose

Wassili Jakemenko

Wassili Jakemenko, Gründer der kremltreuen Jugendbewegung Naschi, ist Günstling und Spielball der Polit-Technologen im Kreml zugleich. Sein Erfolg mit Naschi und seine Karriere in der Regierung beruhten im Wesentlichen auf der Rückendeckung des Putin-Beraters Surkow. Jakemenkos Fall 2012 ist aber auch das Ergebnis persönlicher Fehltritte. Allerdings scheint der Kreml ihn in jüngster Zeit für seine Zwecke wiederentdeckt zu haben.  

Seiten

Seiten

Gnosen

im Gnosmos

als Text

im Gnosmos

als Text

Neueste Gnosen
Gnose

Sowjetnostalgie und Stalinkult

Sowjetnostalgie auf Zehnjahreshoch: Die Zahl der Russen, die den Verlust der Sowjetunion bedauern, liegt derzeit bei 66 Prozent. Das zeigen aktuelle Umfragen des Lewada-Zentrums. Monica Rüthers über die Sehnsucht nach Heldentaten in Schnee und Eis, Gagarin, Ballett, Kameradschaft, und, mitunter, auch nach Stalin.

Gnose

Butowski Poligon

Der Butowski Poligon gilt für die Kirche als das russische Golgatha: еin Ort, an dem Stalin hunderte Geistliche erschießen ließ. Margarete Zimmermann über den Erinnerungsort, der wie kaum ein anderer für Widersprüche einer antistalinistischen Erinnerungspolitik steht.

Gnose

Blokadniki

Vor 78 Jahren endete die Blockade Leningrads durch die deutsche Wehrmacht. Während der Belagerung der Stadt vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944 kamen über eine Million Menschen ums Leben. Die meisten verhungerten oder erfroren, viele starben im Bomben- und Artilleriebeschuss. Nina Weller über das Schicksal der Blokadniki.

Gnose

Moskauer Staatliche Lomonossow-Universität

Am 25. Januar 1755 wurde sie auf Initiative des Universalgelehrten Michail Lomonossow gegründet: Die Staatliche Universität Moskau ist nicht nur die älteste, sondern auch die wichtigste und renommierteste Hochschule Russlands. Das Gründungsdatum am Tatjanin Den (dt. Tatjana-Tag) wird bis heute in Russland als Feiertag der Studierenden begangen.

Gnose

Sergej Sobjanin

Schon vor der Corona-Krise galt Moskaus Bürgermeister Sobjanin als einer der einflussreichsten Politiker des Landes. Während der Pandemie gibt er sich tatkräftig und avanciert zum wichtigsten Krisenmanager Russlands.

Gnose

Entstalinisierung unter Chruschtschow

Als Nikita Chruschtschow am 25. Februar 1956 seine Rede beendet hatte, soll tosender Applaus aufgebrandet sein. So vermerkt es das Stenogramm des XX. Parteitags der KPdSU. Zeitgenossen hingegen berichteten von einer tödlichen Stille, die geherrscht haben soll. Jochen Krüger über Chruschtschows Geheimrede, die die Entstalinisierung einleiten sollte.

Gnose

Verfassungskrise 1993

Die Ereignisse vom Oktober 1993 bilden die Grundlage für das heutige politische System Russlands. Philipp Casula über die Verfassungskrise, die eine politische Kultur der Stärke und Kompromisslosigkeit hervorbrachte.

Gnose

Sachar Prilepin

Vom nonkonformistischen Oppositionellen zum patriotischen Medienliebling: Schriftsteller Sachar Prilepin polarisiert. Er kämpfte als Major im Donbass (Puschkin habe ihn dazu motiviert) und ist nun stellvertretender Leiter des Gorki Künstlertheaters in Moskau. Nina Frieß und Konstantin Kaminskij über den politisch-literarischen Dichterkrieger.

Ein kurzer Augenblick von Normalität und kindlicher Leichtigkeit im Alltag eines ukrainischen Soldaten nahe der Front im Gebiet , © Mykhaylo Palinchak (All rights reserved)