Dem Memorial-Mitbegründer Oleg Orlow drohen zwei Jahre und elf Monate Haft wegen angeblicher „Diskreditierung der Armee“. Hier sein Schlusswort vor Gericht.
Bei den Parlamentswahlen, die ganz ohne oppositionelle Kandidaten auskommen mussten, verkündete Alexander Lukaschenko auch gleich seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im Jahr 2025. Und genau für die sei die gestrige Wahlshow ein Probelauf gewesen, schreibt Alexander Klaskowski in seiner Analyse.
Erstmals seit den Massenprotesten 2020 veranstaltet das Regime in Belarus eine landesweite Wahl. Um Mitbestimmung geht es dabei bestimmt nicht, ist Wjatscheslaw Korosten überzeugt. Wohl aber um einen Probelauf für die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr.
Alle totalitären Tendenzen, die seit 2022 in Belarus auftraten, haben sich noch verstärkt, schreibt der Politologe Artyom Shraibman in seiner Analyse. Er rechnet nicht mit einem schnellen Abbau der neuen Machtstrukturen, schließt aber einen Rückgang der Repressionen nicht aus.
Belarussen, die vor Verfolgung und Repression ins Ausland geflohen sind, laufen bei einer Rückkehr Gefahr, festgenommen zu werden und im Gefängnis zu landen. Das Online-Medium Zerkalo hat zwei Belarussen getroffen, die nach Belarus gereist sind, um Amtsgeschäfte zu erledigen – eine hochriskante Unternehmung.
Die einstigen Kolonialmächte Europas hinterlassen in Afrika eine Leerstelle, in die nun Russland vorstößt: Wladislaw Inosemzew über die wachsenden wirtschaftlichen und geopolitischen Ambitionen Moskaus auf dem Kontinent.
Nach dem ersten Schock wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine, habe sich Europa 2023 daran gewöhnt, dass in der Nachbarschaft ein Krieg tobt, stellt Alexander Baunow von der Carnegie-Stiftung fest. Anfangs fühlten sich alle angegriffen, jetzt wird Kyjiw höchstens noch aus Vernunft unterstützt.
Wird Belarus im Falle einer Niederlage Russlands zwangsläufig frei werden? Der belarussische Journalist Alexander Klaskowski zeigt sich in seiner Analyse für das Medium Pozirk skeptisch.