Nirgends wird gesagt, dass Russland einen Krieg führt, aber ausländische Feinde und ihre Agenten gibt es, wundert sich Maxim Trudoljubow auf Vedomosti. Einem neuen Gesetz zufolge kann theoretisch sogar jede Privatperson zum „ausländischen Agenten“ erklärt werden. Ein Kommentar.
Die Parlamentswahl in Belarus ist weitgehend überraschungsfrei abgelaufen – einzig regierungstreue Kräfte sind im Repräsentantenhaus vertreten. Und doch zeugt sie von neuen politischen Trends im Lande, die auch für Russland von Bedeutung sind, meint Artyom Shraibman in seinem Kommentar auf Carnegie.ru.
Steinmeier-Formel, Syrien und freundliche Gesten von Macron: Der Kreml feiert ein außenpolitisches Comeback. Politikwissenschaftlerin Lilija Schewzowa bleibt skeptisch. Tatsächlich habe keiner mehr Lust, sich mit Russland auseinanderzusetzen. Und das habe sich der Kreml selbst zuzuschreiben.
Bei ihrem Rückzug aus Syrien hinterlassen die USA ein Machtvakuum, in das Russland, Türkei und Iran stoßen. Was passiert nun mit den Kurdengebieten in Nordsyrien? Wird Syrien zum Spielball der neuen Garantiemächte? Ein Bystro von Felix Riefer in sieben Fragen und Antworten.
In einer geschichtspolitischen Offensive verteidigt der Kreml den vor 80 Jahren unterzeichneten Hitler-Stalin-Pakt. Außenexperte Wladimir Frolow fragt nach den Gründen und Adressaten.
An den verurteilten Teilnehmern der Massenproteste solle ein Exempel statuiert werden, glauben tausende Russen. In zahlreichen offenen Briefen fordern ganz unterschiedliche Berufsgruppen nun die Freilassung der Festgenommenen.
Die USA sind schuld am Zerfall der Sowjetunion – dieser Mythos hält sich im heutigen Russland hartnäckig. Dimitri Trawin, Wirtschaftswissenschaftler an der Europäischen Universität Sankt Petersburg, erklärt, warum es so aber gerade nicht war.
Sowohl Regierungspartei als auch Opposition verbuchen das Ergebnis der Wahlen vom Wochenende als Erfolg. Oder sind alle irgendwo Verlierer? Ausschnitte aus der Debatte in russischen Medien.
Politik – von Arnold Chatschaturow , Wjatscheslaw Polowinko
Putin verbietet Flüge nach Georgien – und nun? Am Ende siege die Kreml-Propaganda auf Kosten des einzelnen Touristen, beziehungsweise Bürgers, meinen Wjatscheslaw Polowinko und Arnold Chatschaturow zur jüngsten georgisch-russischen Krise.
Der Gedanke der Modernisierung hat in Russland eine lange Tradition. Viele Zaren, Generalsekretäre und zuletzt Präsidenten versuchten sich an der aufholenden Entwicklung zu einer stets im Westen liegenden Moderne. Als erfolgreichste unter ihnen würden die meisten Russen heute wohl Peter den Großen und Josef Stalin benennen. In der post-sowjetischen Geschichte Russlands ist das Schlagwort der Modernisierung vor allem mit der Präsidentschaft Medwedews verknüpft. Als Putin 2012 in den Kreml zurückkehrte, geriet Medwedews Vision eines modernen Russlands jedoch schnell in Vergessenheit.
Die Stabilisierung der wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse war in den 2000er Jahren das erklärte Hauptziel der russischen Politik. Tatsächlich verbesserte sich die wirtschaftliche Lage des Landes in den ersten zwei Amtszeiten Putins erheblich. Die Stabilisierung als politisches Projekt ging jedoch mit einer Konzentration der Macht in den Händen des Präsidenten einher.
Das Jahrzehnt nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion war von tiefgreifenden Umbrüchen gezeichnet, aufgrund derer es in das kollektive Gedächtnis als die wilden 1990er eingegangen ist. Mit dem Begriff werden weniger die neu erlangten Freiheiten, sondern eher negative Erscheinungen wie Armut und Kriminalität assoziiert.
Nach europäischem Vorbild wurde 1757 in St. Petersburg die Kaiserliche Akademie der Künste gegründet. Die langjährige Ausbildung der Maler, Bildhauer, Graphiker und Bildhauer folgte strengen formalen und thematischen Vorgaben. Der Akademie war die wichtigste Instanz für Geschmack und ästhetisches Empfinden. Erst zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ihre Monopolstellung in künstlerischen Belangen aufgebrochen.
In der jährlichen Fernsehsprechstunde des Präsidenten, dem Direkten Draht, beantwortet Wladimir Putin mehrere Stunden lang Fragen, die ihm per Telefon, Internet, SMS oder per Live-Schaltung aus den verschiedenen Regionen Russlands gestellt werden.
Die Peredwishniki (dt. Wanderer) waren die erste unabhängige Künstlervereinigung Russlands. Künstler wie Ilja Repin, Viktor Wasnezow und Iwan Schischkin organisierten ab 1870 in ganz Russland Wanderausstellungen mit Motiven aus dem Leben der einfachen Bevölkerung. Die Arbeiten der Gruppe standen für ein erwachendes Heimatgefühl, griffen aber auch sozialkritische Aspekte auf.
Nikolaj Alexejewitsch Nekrassow war ein Autor, Kritiker und einflussreicher Publizist, der insbesondere in politisch-revolutionär gesinnten Kreisen eine breite Anhängerschaft fand. Im westlichen Ausland kaum bekannt, gilt Nekrassow in Russland als Nationalheld der Literatur des 19. Jahrhunderts und als moralische Instanz der Kulturgeschichte. Nekrassow begriff Literatur in erster Linie als Medium zum Ausdruck sozialer und politischer Belange.
Der Terminus Neostalinismus wurde bereits Ende der 1940er Jahre geprägt und in den 1950er und 1960er Jahren dazu verwendet, die Politik sowjetischer, chinesischer und osteuropäischer Parteidiktaturen zu beschreiben.
Die 1990er Jahre waren in Russland ein Jahrzehnt des radikalen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbruchs. Demokratischer Aufbruch einerseits und wirtschaftlicher Niedergang andererseits prägten die Zeit nach dem Zerfall der Sowjetunion.
Die Schwarzmeerflotte ist eine der vier Flotten der russischen Marine. Sie operiert im Schwarzen und im Asowschen Meer. Das Hauptquartier befindet sich in Sewastopol auf der ukrainischen, von Russland annektierten, Halbinsel Krim. Die strategische Bedeutung der Schwarzmeerflotte hat sich parallel zu historisch-geopolitischen Entwicklungen stark gewandelt. Ihre Symbolkraft ist in Russland nach wie vor hoch.
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